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Presseschau: Interpellation der SVP: Verdrängt der Islam die Mittelmeerarchäologie in Bern?

Vorbemerkung: Der kurze Beitrag erschien in der Zeitung "Der Bund" vom 21. Januar im Rahmen eines Artikels zu einem Protestauszug der Vertretungen der Studierenden aus der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Bern. Der entsprechende Artikel kann hier heruntergeladen werden.
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"Die SVP stellt kritische Fragen"
Der oder zumindest ein Auslöser für den Auszug der Studierenden aus dem obersten Organ der Philosophisch- historischen Fakultät war die Diskussion um die Zusammenlegung der Institute für Vorderasiatische Archäologie und für Archäologie des Mittelmeerraumes zu einem Institut für Archäologie mit zwei Abteilungen. Die Fachschaften seien überhaupt nicht einbezogen worden, sagt die Delegierte Sibylle Lustenberger. Die Mitwirkung der Studierenden sei gar nicht gefragt gewesen.
Die Zusammenlegung der Institute ist unterdessen beschlossene Sache. Ob sie jedoch bereits vollzogen ist und was sie für Auswirkungen haben wird, wissen derzeit noch nicht einmal die Institutsmitarbeitenden. Eine offi- zielle Information über den Entscheid gibt es nicht. Auf Anfrage sagt Unirektor Christoph Schäublin, dass die Zusammenlegung am 1. März vollzogen werde.

Angst vor Islamwissenschaft
Die verworrene Situation hat nun bereits zu einer Interpellation im Grossen Rat geführt. «Verdrängt der Islam die Mittelmeerarchäologie? », fragt Käthi Wälchli (svp, Obersteckholz). Die Grossrätin befürchtet, dass die Mittelmeerarchäologie zu Lasten der vorderasiatischen Archäologie zurückgestuft werde, insbesondere weil der Mittelmeer-Lehrstuhl trotz zweimaliger Ausschreibung nicht besetzt werden konnte. Wälchli fragt den Regierungsrat deshalb, ob er auch den Eindruck habe, dass dies absichtlich zu Gunsten des Aufbaus eines islamwissenschaftlichen Zentrums geschehe und ob dies für den Kanton Bern wünschenswert sei. Sie übt aber auch generelle Kritik am «undurchsichtigen und offenbar von Spontanentscheiden geprägten Vorgehen» der Fakultät. (rw)

Quelle: Der Bund vom 21. Januar 2005

2005-01-21, Lorenz E. Baumer