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Museumsnächtliches Treiben in Bern
Beitrag von Lorenz E. Baumer, 2007-03-26:
Der Reiz des Spektakels
Essen, Tanzstunden und Schminken für Kinder: Die Museen laufen Gefahr, an der Museumsnacht vom Inhalt abzulenken.

Das Ziel der Museumsnacht ist klar: Besucher anlocken und sie für die Angebote der Museen begeistern. Im Idealfall kommt das Publikum zu einem späteren Zeitpunkt wieder in die Institutionen.

Trotz zahlreicher Besucher – im letzten Jahr waren es rund 30000 – stellt sich die Frage, wie nachhaltig sich die Museumsnacht auf die Gewohnheiten der Nachtschwärmer auswirkt. Viele der teilnehmenden Museen bieten ein Programm an, das nur in einem weit gefassten Rahmen mit ihrem Angebot zu tun hat – Events und Spektakel stehen im Vordergrund. Da ist es schwierig, die Besucher auf die eigentlichen Ausstellungen aufmerksam zu machen. «Die Projekte für die Museumsnacht, welche die einzelnen Institutionen eingeben, müssen im Zusammenhang mit ihrer Sammlung stehen», erklärt Silvia Müller, Projektleiterin der Museumsnacht. Wer sich nicht an diese Auflagen halte, müsse entsprechende Alternativprogramme anbieten. So gibt es beispielsweise im Zentrum Paul Klee neben dem Tangokurs Führungen durch die Ausstellungen.

Wie viele Menschen nach der Museumsnacht den Weg wieder in die Kulturstätten finden, ist nicht bekannt; eine entsprechende Studie gibt es nicht. Klar ist laut Silvia Müller hingegen, dass vor allem kleine Institutionen von der Museumsnacht profitieren: «Früher kannte niemand das Psychiatriemuseum, heute hat es das ganze Jahr über Besucher.»

Gerade weniger bekannte Institutionen sind auf ausgefallene Angebote angewiesen. «Wer kein Rahmenprogramm bietet, hat meist nicht viele Besucher», weiss Müller.

Wer hingegen ganz auf Spektakel setzt, wird meist von den Besuchern überrannt. Damit sich die Menschenmassen besser auf die verschiedenen Museen verteilen, wird auf dem Bundesplatz in diesem Jahr regelmässig verkündet, wo lange Wartezeiten in Kauf zu nehmen sind. stc

Quelle: Berner Zeitung
http://www.espace.ch/artikel_338756.html

5. Berner Museumsnacht
Beduinen, Orakel und Tierschädel
Tausende strömten in der Nacht vom Freitag auf Samstag anlässlich der Museumsnacht durch Berns Strassen und Gassen. 28 Institutionen boten für jeden Geschmack etwas: von orientalischem Basar bis zur Führung durch die Theatersammlung.

Farbig leuchten die Museen und Gärten in der Nacht. Grosse Scheinwerfer tauchen die Gebäude wechselnd in blaues, grünes, violettes und rotes Licht. Grund dafür ist die fünfte Museumsnacht in Bern (siehe Kasten). Der Bus der «Linie Grün», der diese Nacht Psychiatrie- und YB- Museum sowie Botanischen Garten mit dem Bahnhof verbindet, fährt über die Monbijoubrücke. In der Ferne ragt der Münsterturm rot beleuchtet über die Stadt. Im Münster spielt in diesem Moment Daniel Glaus zusammen mit anderen Klang- und Gesangskünstlern auf der Orgel. Der Bus fährt weiter Richtung Militärbibliothek.

Beim Helvetiaplatz: aussteigen und eintauchen in die Nacht der Museen, Gärten, Bibliotheken und Archive. Wie Licht die Motten zieht die in violettes Licht getauchte Militärbibliothek die Menschen an, die aus dem Bus steigen. Väter und Mütter mit ihren Kindern, Jugendliche, junge Paare, einzelne Menschen wollen das Gebäude erkunden gehen, das in diesem Jahr erstmals zugänglich ist.

Vor der Bibliothek hat die Mannschaft einer mobilen Militärküche ein orientalisches Buffet aufgebaut. Schweizer Militär und Orient passen auf den ersten Blick nicht zusammen. Auch im Innern des Gebäudes trifft die Besucherin auf Gegensätze: Eine kleine Militärkapelle in Uniform hält ein Ständchen, währenddem nur zwanzig Meter weiter unzählige Kinder als Beduinen verkleidet bei grossen Schalen voller getrockneter Hibiskusblüten, Curry und Anis stehen und versuchen, diese den vorbeigehenden Besuchern zu verkaufen. Feilschen am Basar ist das Motto. Die Frage, ob es in einer Militärbibliothek zu- und hergehen kann wie im Orient, scheint auf einmal nichtig. Am gut riechenden Buffet wird kräftig zugelangt, im Basar im oberen Stockwerk wähnt man sich im Orient.

Ortswechsel vom Helvetiaplatz in die Länggasse: «Haben Sie ein auffälliges Muttermal? Ist es auf der rechten Körperhälfte? Sie werden arm. Aber halt! Ihre rechte Augenbraue läuft dünn aus. Das heisst, Sie werden reich! Und Ihr Kinn ist kurz, sie werden in guter Gesundheit leben und Haus und Schiff bauen.» Zwei Studentinnen sprechen den zumeist weiblichen Interessierten in der Antikensammlung an der Hallerstrasse Gesichtsorakel.

War das nun eben eine schlimme Verheissung? Reichtum oder Armut, was wird kommen? Kein Problem, da gemäss Überlieferung schlechte Orakel nur eintreffen, wenn nichts dagegen unternommen wird. Also weiter zu «Voodoo auf Babylonisch». Zwei Studenten stehen bei einem mit Wasser gefüllten Becken, das einen Fluss darstellt. Zuerst muss eine kleine Lehmfigur geformt werden. Um den Flussgott gnädig zu stimmen, wird anschliessend Reis in den «Fluss» geworfen. Zum Schluss wird die Figur dem «Gerinne» übergeben. Sie verschwindet sofort im trüben Wasser. Ein gutes Zeichen, die negativen Orakel sind abgewendet worden.

Nächste Station Schweizerische Theatersammlung an der Schanzenstrasse. Die Räume des Museums gleichen Höhlen, die dunklen Wände im Innern der Ausstellung schlucken fast alles Licht der Lampen, die Ausstellungsstücke und ausgehängte Texte beleuchten. Das Publikum hier ist älter als noch vor wenigen Minuten in der Antikensammlung.

Vorwiegend Frauen lauschen der Studentin, die eine Führung zur Geschichte der Frauen im Theater macht. Mit geradem Rücken steht sie da und spricht ihren Text, als wäre sie auf einer Bühne: klar, laut und deutlich. Als Blendwerk des Teufels seien die Schauspielerinnen im Mittelalter bezeichnet worden. In der Mitte des 17. Jahrhunderts dann hätten in englischen Theatern nur Männer auf der Bühne stehen dürfen. Männer spielten daher Frauenrollen, und weil es beliebt war, Frauen darzustellen, die sich als Männer ausgaben, spielten Männer Frauen, die Männer mimten.

Von der Bühne zum Spiegelbild. In der Kunstsammlung der Mobiliar an der Bundesgasse ist Kunst zum Thema Spiegel, Räume und Projektionen ausgestellt. Bilder hängen an den kahlen weissen Wänden. Hier steht die Kunst im Zentrum, weniger das Erlebnis und die Interaktivität wie beispielsweise im Naturhistorischen Museum, wo echte Schlangen berührt werden können. Oder doch? Mit weissen Papptellern können in einem Zwischengang Projektionen eingefangen werden.

Ein knapp zwanzigjähriges Paar geht zielstrebig die Räume ab, die beiden teilen sich eine Flasche Bier. Ein paar Meter weiter eine Gruppe Jugendlicher. Er gehe selten in Museen, sagt der 21-jährige Manuel Meier. Obschon er sich eigentlich dafür interessieren würde. So sei die Museumsnacht eine gute Gelegenheit, doch von langer Hand geplant habe er den Besuch nicht: «Es war eine spontane Entscheidung, dass wir hier hingegangen sind.» In dieser Ausstellung bei der Mobiliar sind sie nicht lange geblieben. Es sei cool, mal in der Nacht überall reinzukommen, sagt er, bevor er mit seinen Freunden weiterzieht. Sie wollen noch ins Psychiatrie-Museum. Und dann vielleicht noch weiter, so genau wissen sie das noch nicht.

Bald ist Mitternacht. Trotz dem nächtlichen Schneetreiben ziehen unzählige Menschen durch die Gassen. Die feinen Flocken glitzern im farbigen Lichtkegel, der das Naturhistorische Museum beleuchtet. Trotz der späten Stunde sind dort noch erstaunlich viele Kinder unterwegs. Manche sitzen müde auf den Bänken, ihre Augen kämpfen gegen die schweren Augenlider an, die zuzufallen drohen.

Anders dagegen bei der achtjährigen Dschamila, die mit ihrem Bruder Nicolas und der Mutter durchs Museum streift. Gerade haben die drei verschiedene Tierschädel betrachtet, die an der Wand hängen. Normalerweise seien sie um diese Uhrzeit längst im Bett, sagen die beiden Kinder. Doch nun möchten sie eigentlich noch mehr entdecken gehen, werden jedoch bald abgeholt. Am besten gefallen habe ihnen die Antikensammlung. Zwei Stunden hätten sie dort verbracht und Talismane gebastelt, sagt die Mutter. Alle drei tragen sie diese nun als Erinnerung um den Hals.

Quelle: Der Bund, 26. März 2007
http://www.espace.ch/artikel_343535.html

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